Freitag, 29. Januar 2010

bunker

es ist wie es ist. das haben sie ausgegraben. einige decken mit goldrand, für offiziere. babynahrung. miniröcke. sogar ein kleines feld war dabei.
sieht man in das tal hinunter, muss man kaum noch an berge denken. die wolken hängen daran wie girlanden für eine geburtstagsparty, zu der niemand kommen wollte. die sekretärin sieht durch ihr fernrohr und sichtet neue welten. es ist wie es ist.

ich hasse euch.
an all eure betonwände und reklametafeln werde ich schreiben, wie sehr ich euch hasse.

es ist ein nullsummenspiel. so gibt es keine verlierer, aber auch kein leben.
ihr könnt damit leben.
ihr könnt damit mhmmmm essen.

es ist wie es ist. das ist jetzt ein endlager. der führer hätte es so gewollt, er hätte es nicht anders gewollt, er wird sich schon nicht im grabe umdrehen.
es ist alles archiviert, es ist alles okay. es kann nicht jeder millionär werden, es kann nicht jeder einstein sein, es kann nicht jeder nicht das opfer sein, das sexuell frustrierte enkelkind, herrje. es ist wie es ist, ein leckerer lolli, etwas zuckerwatte, was ist schon dabei, niemand würde gleich denken. es ist wie es ist. ein haus, ein teich, ein keller, leichen auf dem dachboden, minen auf dem sprengrasen, was ist schon dabei, es ist wie es ist.

ich hasse euch.
an all eure betonwände und reklametafeln werde ich schreiben, wie sehr ich euch hasse.

strafe muss sein, es ist wie es ist, eine hand wäscht die andere, es ist wie es ist, lächle, was dich nicht umbringt, macht dich stärker, es ist wie es ist, je früher du das lernst.

ich hasse euch.
an all eure betonwände und reklametafeln werde ich schreiben, wie sehr ich euch hasse.

mach dich nicht verrückt, reiß dich zusammen, das wird wieder, wir flicken das zusammen, wir flicken das auseinander, wir nähen, wir stechen, wir erbrechen, wir ficken das zusammen, das hält noch tausend jahre lang.

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